Sinkende Hormonspiegel beim Mann sind nicht nur eine Frage des Alters – Testosteron, Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen sich gegenseitig. Testosteronmangel kann zum metabolischen Syndrom führen, gekennzeichnet durch Adipositas mit erhöhtem BMI und Bauchumfang, Diabetes Typ II mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Gezielte Testosterontherapie kann Abhilfe schaffen.

Bis zu 40 % der Männer mit dickem Bauch, gestörtem Stoffwechsel oder auch einem Diabetes mellitus Typ 2 mangelt es am Geschlechtshormon Testosteron. Nach neuesten Erkenntnissen scheinen sich dieser Hormonmangel und chronische Erkrankungen gegenseitig zu bedingen.

In vielen Fällen kann deshalb eine Therapie mit Testosteron für die Betroffenen einen Ausweg aus diesem Teufelskreis darstellen. Doch bevor man mit einer Substitution beginnt, sollte eine ausführliche Hormonanalyse durchgeführt werden.

Der Testosteronspiegel sinkt ab 40 jährlich um ein bis zwei Prozent. Wie wir heute wissen, ist Testosteronmangel aber nicht allein eine Frage des Alters, vielmehr kann er auch eine Folge von Übergewicht und Stress sein: Sobald der Testosteronspiegel abfällt, setzt sich ein Teufelskreis in Gang in Form von einer Zunahme des Fettgewebes und den damit assoziierten Stoffwechselstörungen. Je größer der Bauch, umso niedriger das Testosteron.

Tatsächlich beeinflusst Testosteron beim Mann nicht nur Sexualität und Psyche, es regt darüber hinaus auch den Aufbau von Muskeln und Knochen an und verringert die Fettmasse.

Warum?

Der Grund hierfür ist, dass Körpergewicht und der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons eng zusammenhängen. Testosteron, Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen sich gegenseitig negativ. Fettleibige und diabeteskranke Männer weisen dementsprechend häufig niedrige Testosteronwerte auf.

Insbesondere das Bauchfett, also ein ungünstiges Verhältnis von Taillenumfang und Körpergröße, ist ein Warnzeichen für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.

Mit Testosteron Bauchfett verlieren

Mehr als die Hälfte der Männer im Alter von 30 bis 50 Jahren und fast drei Viertel der 50- bis 70-Jährigen sind heute übergewichtig. Gleichzeitig leidet jeder fünfte Patient in meiner Praxis unter Testosteronmangel.

Nur eine dauerhafte Gewichtsabnahme kann den Teufelskreis durchbrechen. Dies gelingt aber nur wenigen betroffenen Männern. In dieser Situation kann sich deshalb eine Testosteronsubstitution günstig auf Gewicht, Fett- und Muskelmasse und den Stoffwechsel auswirken.

Kleinere Studien belegen derartige Effekte: Mit Testosteron behandelte Männer mit einem Typ 2-Diabetes mellitus verlieren Bauchfett und Gewicht. Das zuckerregulierende Hormon Insulin wirkt bei ihnen besser und der Diabetes lässt sich wirksamer behandeln.

Testosteron ist zwar als Medikament verfügbar, wir verwenden es aber nur in Form von transdermal zu applizierendem bioidentischem Testosteron. Die tägliche Dosis beträgt 7–10 mg. Das entspricht in etwa der Menge Testosteron, die ein junger Mann täglich produziert. Die Spezialrezeptur kann bei Dr. Douwes angefordert werden.