Natriumbicarbonat ist ein hervorragendes Beispiel für die Art von Medizin, die wir in der Klinik St. Georg bevorzugen. Bicarbonat NaHCO3 wird jeden Tag in jedem Krankenhaus der Welt verwendet, weil es sicher und dabei therapeutisch sehr wirksam ist.

Auch hochkonzentrierte Nährstoffe bzw. Naturstoffe sind Heilmittel.

Die meisten Ärzte überrascht es, dass die von uns verwendeten Heilmittel nicht nur aus pharmazeutischen Medikamenten, sondern auch aus hochkonzentrierten Nähr- bzw. Naturstoffen bestehen. Neben Natriumbicarbonat können auch Magnesiumchlorid, Jod, Selen, Vitamin C und Glutathion eingesetzt werden, um den klinischen Verlauf von Krebs, Diabetes und einer Reihe anderer Krankheiten positiv zu beeinflussen.

Diese Substanzen zeichnen sich durch eine Wirksamkeit aus, die sich mit allopathischen Medikamenten nur schwer erreichen lässt. Kombiniert man sie miteinander, dann schaffen sie die Grundlage einer neuen Medizin, die humane Behandlungsformen wieder in den Mittelpunkt der Therapie stellt. Krebspatienten müssen begreifen, dass nichts auf der Welt ihre Krankheit behandeln oder heilen kann, wenn die zugrundeliegende Ursache nicht beseitigt wird.

Bicarbonat kann  Leben retten.

Spätestens, wenn man als junger Arzt auf der Intensivstation oder in der Notfallaufnahme einer Klinik zu arbeiten beginnt, lernt man, dass Bicarbonat Leben retten kann. Der Stoff herrscht über die zentrale biologische Lebensachse, das pH-Puffersystem: Es reguliert  die relative Alkalität der Körpergewebe, indem seine Zufuhr den pH-Wert normalisiert.

Bicarbonat ist anorganisch und sehr basisch. Wie viele andere mineralische Substanzen unterstützt es diverse biologische Funktionen. Natriumbicarbonat ist gerade deshalb eines der wirksamsten Medikamente, weil es für die Physiologie des Lebens und der Gesundheit von fundamentaler Bedeutung ist. Bicarbonat ist so elementar, dass sogar die Spermien es benötigen, um durch den Zervikalkanal das Ei im Uterus zu befruchten.

Bicarbonat-Ionen wirken als Puffer, die im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten den normalen Säurespiegel (pH-Wert) aufrecht erhalten. Durch Messung des Bicarbonatspiegels lässt sich die Azidität des Blutes und der Körperflüssigkeiten feststellen. Der Wert hängt von der Ernährungsweise, von eingenommenen Medikamenten sowie von der Funktion der Nieren und der Lunge ab. Der normale Serumwert für Bicarbonat beträgt 22 – 30 mmol/l. Die Bicarbonat-Versorgung wird üblicherweise in Zusammenhang mit dem Test auf andere Blutelektrolyte untersucht. Störungen im normalen Bicarbonat-Haushalt können auf Krankheiten zurückzuführen sein, welche die Atem- und Nierenfunktion, den Stoffwechsel oder die Bauchspeicheldrüse betreffen.

Bicarbonatmangel ist die weltweit am häufigsten übersehene Gesundheitsstörung. Probleme, die mit einer Verschiebung des pH-Werts in den sauren Bereich (also einem relativen Mangel an Bicarbonat-Ionen) in Zusammenhang stehen, fordern ihren Tribut an der menschlichen Gesundheit.

Je saurer der Mensch ist, desto mehr gesundheitliche Probleme treten auf. Jede biochemische Reaktion ist pH-sensibel!

Der Krebszyklus und das pH-Gleichgewicht

Beim normal funktionierenden Krebszyklus in den Mitochondrien der Zelle beispielsweise entsteht als Nebenprodukt CO2. Wird der Krebszyklus gestört, wie dies in Krebszellen häufig der Fall ist, führt das nun fehlende CO2 zu einem Mangel. Dieser Mangel stört wiederum beide Seiten des pH-Gleichgewichtssystems: Die CO2-Atmung mittels Kohlensäure über die Lunge stellt den dominierenden Säure-Kontroll-Mechanismus dar, während der dominierende Basen-Kontroll-Mechanismus mittels Bicarbonat über die Nieren vollzogen wird.

Mangelnde CO2-Produktion kann beide Seiten des Säure-Base-Gleichgewichts negativ beeinflussen. Eine solche Dysfunktion tritt normalerweise auf, wenn die Gewebe zu einem anaeroben Stoffwechsel neigen, wie es zum Beispiel bei Krebsgewebe der Fall ist. Durch die so entstehende Milchsäure kommen H+ Ionen und andere assoziierte Stoffe vermehrt vor.

Die meisten Ernährungsformen der heutigen Zeit sorgen für ungesunde saure pH-Werte.

Ein unausgewogenes pH-Niveau stört die zellulären Aktivitäten und Funktionen – und das in immer größerem Maße, je weiter der pH-Wert absinkt. Ein pH-Wert im extrem sauren Bereich führt zunächst zu einer Beeinträchtigung der Zellen und schließlich zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes oder Osteoporose.

Die Tatsache, dass biologisches Leben am besten in einem nicht sauren, also alkalischen Milieu funktioniert, spricht deshalb für die Nützlichkeit von Bicarbonat in der Therapie chronisch kranker Menschen.

Der Bicarbonatspiegel bleibt bis zum Alter von 45 Jahren einigermaßen konstant. Danach fällt er linear um etwa 18 Prozent, bis der Mensch 90 Jahre oder älter ist. Im Allgemeinen treten degenerative Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck bei Erwachsenen ab 45 Jahren auf und häufen sich von da an zunehmend. Besonders der Bicarbonatmangel im Blut beeinträchtigt den Blutfluss und erschwert es dem Körper, die ständige Säureproduktion zu steuern und Säureabfallprodukte auszuscheiden. So entwickeln sich viele säurebedingte degenerative Störungen wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Blutgerinnsel, Schlaganfall, Diabetes, Refluxerkrankung, Osteoporose, Gicht, Krebs, und viele andere. Auch Alzheimer ist nichts anderes als eine voranschreitende Übersäuerung des Gehirns.

Alle diese Krankheiten lassen sich auf systemische Azidose zurückführen – also auf eine unzureichende Versorgung des Blutes mit Bicarbonat.

Verfügt der Körper jedoch über ein ausreichendes Maß an Bicarbonaten, so kann er der Toxizität chemischer Einflüsse besser widerstehen. Angesichts all der Chemikalien und Schwermetalle sowie der zunehmenden radioaktiven Strahlung, der wir in unserer Umwelt ausgesetzt sind, darf die Bedeutung von Bicarbonaten nicht unterschätzt werden. Natriumbicarbonat erweist sich außerdem auch bei Überdosierung vieler chemischer und pharmazeutischer Mittel als wirksam, weil es die kardiotoxischen und neurotoxischen Wirkungen solcher Substanzen aufhebt.

Bicarbonat-Ionen schaffen die Voraussetzungen für einen verbesserten Glukosetransport über die Zellmembran und lassen Magnesium in die Mitochondrien gelangen. Sie erzeugen das basische Milieu, das für die Aufrechterhaltung von Enzymaktivität und Bauchspeicheldrüsensekretion in den Darm notwendig ist. Daher sind sie auch für die Behandlung von Pankreatitis von Nutzen. Bicarbonat-Ionen neutralisieren darüber hinaus die sauren Bedingungen, die bei chronisch entzündlichen Vorgängen auftreten. Sie modifizieren schließlich auch die sauren Bedingungen von Osteoklasten in den Knochen sowie Synovialzellen von Typ-A in den Gelenken.

Durch die entsprechende Entsäuerung fördert Bicarbonat den Behandlungserfolg bei Osteoporose, Osteoarthritis und sogar Knochenkrebs. Der pH-Wert sollte in der Medizin deshalb stärker berücksichtigt werden, insbesondere wenn es um Heilung und Gesundheit geht.

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  • für konzentrierte medizinische Bäder, Basenbäder
  • zur oralen Einnahme (Entsäuerungs-Kps.)
  • für Inhalationen
  • für Einläufe bei entzündlichen Darmerkrankungen
  • in speziellen medizinisch indizierten Fällen auch für die intravenöse Verabreichung, die sogenannte Procain-Basen-Infusion

Saurer Tod versus basisches Leben

Praktisch alle degenerativen Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten, Arthritis, Osteoporose, Nieren- und Gallensteine oder Zahnverfall stehen mit einer Übersäuerung des Körpers in Zusammenhang. Hat der Arzt die Krankheit benannt, heißt das noch lange nicht, dass man sie auch behandeln kann, zumindest, wenn man dem allopathischen Paradigma folgt. Die Patienten gewinnen zwar mehr Vertrauen, wenn man ihnen das Problem nennen kann. Doch der Name einer Krankheit sagt wenig bis gar nichts über ihre Ursache oder die Behandlungsmöglichkeiten aus. Der Körper muss sich selbst heilen.

Dennoch versuchen viele Ärzte, die Krankheit mit einem chirurgischen Eingriff oder Medikamenten zu beseitigen. Tatsächlich bestehen nach einer solchen vereinfachten Therapie die Ursachen der Krankheit aber weiter fort.

Wichtig: pH-Wert messen

Daher ist es wichtig, bei allen Krankheiten den pH-Wert zu messen. Bringt man nämlich die Körperchemie eines Menschen wieder in das richtige biologische Gleichgewicht, dann verfügt der Körper über genug Energie, um sich selbst zu heilen. Nichts kann dabei besser helfen als die Wiederherstellung eines gesunden pH-Wertes.

Bei hoher Azidität durchlaufen Proteine sowohl in vivo (im lebenden Organismus) als auch in vitro (im Reagenzglas) bestimmte Veränderungen. Tatsächlich wirkt der pH-Wert als Hauptregulator, der die meisten zellulären Prozesse steuert. Es ist eine Lehrweisheit, dass das pH-Gleichgewicht maßgeblich zum biochemischen Gesamtgleichgewicht des menschlichen Körpers beiträgt.

Die Abkürzung pH steht für den lateinischen Begriff potentia hydrogenii. Übersetzen lässt sich das mit „Potenz der Wasserstoff-Ionen-Konzentration“. Der Wert bezeichnet also den Konzentrationsfaktor der Wasserstoff-Ionen in einer Substanz oder Lösung. Er durchläuft eine logarithmische Skala von 0 bis 14. Höhere Werte bedeuten, dass eine Substanz stärker zum basischen Spektrum neigt und somit ein größeres Potential zur Aufnahme von Wasserstoff-Ionen besitzt. Niedrigere Werte weisen auf den sauren Bereich hin, in dem weniger Potential für die Aufnahme von Wasserstoff-Ionen vorhanden ist.

Einfluss des pH-Wertes auf Enzyme

Der pH-Wert ist deshalb so wichtig, weil die Geschwindigkeit der biochemischen Reaktionen im Körper von ihm abhängt. Er steuert die Enzymaktivität und regelt die Geschwindigkeit der elektrischen Signale: je höher (basischer) der pH-Wert einer Substanz oder Lösung, umso stärker ihr elektrischer Widerstand. Bei einem höheren pH-Wert bewegen sich die elektrischen Signale also langsamer durch den Körper. Einem pH-Wert im sauren Bereich lassen sich die biochemischen Attribute heiß und schnell zuordnen, einem basischen pH-Wert die Attribute langsam und kühl.

Ändert sich der pH-Wert, so kommt es zu tiefgreifenden Auswirkungen auf den gesamten Körper. Sogar die Gene reagieren unmittelbar auf den pH-Wert. Die Epigenetik hat aufgezeigt, dass Lebensgewohnheiten wie die Ernährungsweise oder Rauchen das Genverhalten stärker beeinflussen als erbliche Einflüsse. Auch die Enzyme funktionieren nur in einem recht eng gesteckten pH-Rahmen. Beim optimalen pH-Wert entfalten sie die stärkste Aktivität. Deutliche Veränderungen in diesem Bereich beeinflussen außerdem nicht nur die Form der Enzyme, sondern auch die Form beziehungsweise die Ladungscharakteristika des Substrats: Rutscht der pH-Wert zu weit in den sauren Bereich, kann das Substrat entweder nicht an die aktive Stelle binden oder es findet keine Katalyse statt. Erhöhter oxidativer Stress ist direkt proportional zum Absinken des pH-Wertes ins Saure. Dies gefährdet besonders die Mitochondrien.

Veränderungen des pH-Wertes können intra- und intermolekulare Bindungen schaffen oder aufbrechen und damit die Form und in der Folge die Wirkrichtung eines Enzyms umgestalten. Alle Körperzellen benötigen einen ausgeglichenen pH-Wert, um optimal funktionieren zu können. Werden sie zu sauer oder zu basisch, laufen chemische Reaktionen wie Enzymaktivität, Zellreparatur oder zelluläre Reproduktion in beeinträchtigter Form ab.

Bedeutung des pH-Wertes im Blut

Beim Blut verhält es sich etwas anders. Während der Rest des Körpers auch außerhalb der optimalen pH-Zone weiterhin funktioniert, kann Blut das nicht. Der pH-Wert unseres Blutes liegt zwischen 7,3 und 7,5, also im basischen Bereich der pH-Skala. Über- oder unterschreitet der Wert diesen Bereich, dann sterben Sie!

Mangelnder Sauerstofftransport als Folge einer Übersäuerung

Wenn eine Übersäuerung einsetzt, beginnt im Blut die sogenannte Geldrollenbildung. Im Dunkelfeldmikroskop lässt sich gut beobachten, wie sich dabei die roten Blutkörperchen wie Münzen in einer Geldrolle stapeln. Die Aufgabe der roten Blutkörperchen besteht darin, Sauerstoff und Nährstoffe durch den Körper zu transportieren und Abfallstoffe zu beseitigen. Ordnen sie sich im Falle einer Übersäuerung übereinandergestapelt an, dann können sie dieser Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen. Auch die Abfallbeseitigung funktioniert deshalb nur noch eingeschränkt, weil die roten Blutkörperchen aufgrund der Geldrollenbildung zu wenig Oberfläche aufweisen.

In dieser Situation ist der Patient oft müde und versucht durch viel Essen den Energiemangel auszugleichen. Doch die zusätzlichen Proteine und Kohlenhydrate führen durch weitere Übersäuerung zu einer Verstärkung der Geldrollenbildung. Unter diesen Umständen bleiben die weißen Blutkörperchen in der Regel kleiner und weniger aktiv, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt – der Patient wird leichter krank.

Wenn der pH-Wert des Blutes zu weit im sauren Bereich liegt, kann also Sauerstoff sich nicht an die roten Blutkörperchen binden. Selbst wenn man reinen Sauerstoff einatmet, kann dieser wegen des zu hohen Säuregehalts im Blut von den roten Blutkörperchen nicht richtig aufgenommen werden. Der noch vorhandene Restsauerstoff in den säuregeschädigten roten Blutkörperchen wird ihnen schnell von den nächsten Sauerstoff-hungrigen Zellen abgenommen. Der Sauerstoff kann deshalb nicht in die tieferen Körperregionen vordringen, also dorthin, wo er dringend benötigt würde: Wie Warburg gezeigt hat, tendieren gesunde Zellen sich in Krebszellen umzuwandeln, wenn die Sauerstoffsättigung um nur 35 Prozent gesenkt wird.

Es ist deshalb sehr wichtig, dass das Blut einen normalen pH-Wert aufweist (etwa 7,4).

Saures Körpermilieu: Produktion von freien Radikalen und Veränderung der Körperfunktionen

Wegen des sauren pH-Wertes im sauerstoffarmen Gebiet wird auch das Kohlenstoffdioxid nicht mehr effizient transportiert. Es lagert sich in den Geweben ab und führt dort zum Zelltod.

Ein saures Milieu gilt außerdem als Voraussetzung für die intensivierte Produktion großer Mengen an freien Radikalen in Körperzellen, die bekanntlich ebenso eine wichtige Rolle bei Zellschädigung und Zelltod spielen. Viele Erkrankungen sind auf eine zu hohe Radikalenbildung zurückzuführen, so zum Beispiel Erkrankungen von Gelenken, Nieren, Lunge und des Herzens oder das Altern und Senilität. Aber auch an der Entstehung von Krebs und dessen Metastasierung sind freie Radikale maßgeblich beteiligt.

Aufgrund der vorherrschenden Ernährungsweise kann man davon ausgehen, dass Menschen der westlichen Welt nahezu ständig an einer latenten chronischen Azidose leiden. Dabei trägt die überschüssige Säure erwiesenermaßen zu vielen Krankheiten und auch zum Alterungsprozess bei. Eine Azidose entsteht immer dann, wenn der Körper über nicht genügend Bicarbonat-Ionen (oder andere basische Verbindungen) verfügt, um die Säuren zu neutralisieren. Die Vermeidung einer Übersäuerung ist auch deshalb für die Aufrechterhaltung optimaler Gesundheit wichtig, weil die Aktivität nahezu aller Enzymsysteme durch überschüssige Säuren beeinträchtigt wird.

Ein saures Körpermilieu verändert nahezu alle Zell-, Organ- und Körperfunktionen. Es kommt zu Störungen der Homöostase und dadurch wird die Entstehung vieler chronischer Krankheiten begünstigt. Saure Bedingungen im Körper ändern auch die Nettoladungen der Proteinoberflächen und deren Wasserstoffbindungsfähigkeit. Mit zunehmender Übersäuerung heften sich Nebenketten saurer Aminosäuren an Proteine. Dadurch ändern sich die Ladungen der Proteinoberflächen. Diese Ladungsänderungen wirken sich sehr negativ auf die Proteinstabilität aus, welche wiederum die Funktionen von Enzymen und strukturellen Proteinen beeinflusst.

Einfluss der Ernährungsweise

Einer der Hauptgründe für eine Übersäuerung liegt im übermäßigen Konsum von Proteinen und Kohlenhydraten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Fleisch und Milchprodukte, also Risikofaktoren einer Azidose, auch das Risiko an Krebs, besonders aber an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen. Mineralstoffmangel stellt einen weiteren Grund dar. Wer hohen Proteinkonsum mit abnehmender Zufuhr von Mineralien kombiniert, senkt seinen pH-Wert und steuert auf ein medizinisches Desaster zu.

Wenn Proteine im Körper aufgespalten werden, entstehen starke Säuren, wie Schwefel-, Phosphor- und Salpetersäure. Diese drei Säuren müssen über die Nieren ausgeschieden werden, denn die darin enthaltenen Substanzen Schwefel, Phosphor und Stickstoff können nicht in Wasser und Kohlenstoffdioxid zerlegt werden, wie das bei schwachen Säuren der Fall ist. Während sie die Nieren passieren, müssen sich diese starken Säuren mit einem Basismineral verbinden. Dadurch werden sie zu neutralen Salzen, die die Nieren nicht schädigen.

Der Körper versucht unter allen Umständen, die in den Körperzellen aus Kohlenstoffdioxid entstehenden Säuren zu neutralisieren. Das schnellste Enzym hierfür findet sich in unseren Zellen, wo es als Katalysator der raschen Produktion von Bicarbonat dient, das für die Neutralisierung von Säuren benötigt wird. Dieses Enzym, die Carboanhydrase, ist überall im Körper und in den meisten Zellen und Geweben anzutreffen. Die Carboanhydrase beschleunigt die Bildung von Bicarbonat-Ionen von Eintausend auf eine Million pro Sekunde.

Regler befördern die Säuren aus dem Organismus:

Das Bicarbonat-Transportsystem ist ein einfacher, doch essenzieller Teil der normalen Körperfunktionen. Deshalb legt vielen Krankheiten ein gestörter Bicarbonat-Transport zugrunde. HCO3- kann nicht durch die biologischen Membranen gelangen. Daher werden spezielle Plasmamembran-Bicarbonat-Transport-Proteine (Bicarbonat-Transporter) benötigt, die es dem HCO3- ermöglichen, sich in die Zellen hinein und aus den Zellen heraus zu bewegen. Da es sich bei HCO3- um eine Base handelt, induziert der durch die Bicarbonat-Transporter vermittelte Zufluss eine zelluläre Alkalisierung, während der Abfluss zur Azidifizierung führt.

Physiologisch betrachtet erfüllt das Bicarbonat-Transportsystem mehrere Aufgaben:

  1. Regulierung des zellulären pH-Wertes
  2. Steuerung des pH-Wertes im gesamten Körper
  3. Regulierung des Zellvolumens und der Flüssigkeitssekretion
  4. Entsorgung der im Körper anfallenden Hauptabfallprodukte (CO2/HCO3-)

HCO3- gelangt mithilfe eines Na+-HCO3–Cotransporters (NBC) über die basolateralen Membranen in die Gefäßzellen, wobei man bisher von einem Transportverhältnis von 1 Na+ pro 2 – 3 HCO3- ausging. Neuere Studien zeigen, dass HCO3- auch indirekt mittels CO2-Permeation, also Carboanhydrase, die Hydratisierung von HCO3- und H+, transportiert werden kann, woraufhin H+ durch den Na+-H+-Austauscher und/oder die H+-Pumpe aus der Zelle befördert wird. Da die Inhibition der Carboanhydrase bei den meisten Spezies die HCO3–Sekretion um 60 – 80 Prozent senkt und andere lipidlösliche Puffer HCO3-/CO2 ersetzen können, spielen diese beiden Systeme für die Sekretion eine wichtige Rolle.

Im Darm erfüllt Bicarbonat zwei Funktionen: Es neutralisiert die in den Darm gelangende Magensäure und dient der Resorption von Wasser. Bicarbonat vermag Säuren vor allem deshalb zu neutralisieren, weil es in den von der Bauchspeicheldrüse in den Darm sekretierten Flüssigkeiten in besonders hoher Konzentration vorkommt (125 mmol/l).

Körpereigene Produktion von Bicarbonat

Wenn wir Wasser trinken, das Natriumbicarbonat enthält, gelangen Bicarbonat-Ionen in den Körper, die dabei helfen, die Säuren zu neutralisieren, die in den Körperzellen aus Kohlenstoffdioxid und anderen Stoffen entstanden sind. Das zugeführte Bicarbonat unterstützt das natürliche Bicarbonat, das täglich vom Körper selbst in den Nieren, im Gehirn, in der Bauchspeicheldrüse, in den roten Blutkörperchen und in anderen Geweben in großen Mengen erzeugt wird.

Tatsächlich produzieren alleine die Nieren täglich etwa 250 Gramm Bicarbonat, um so die Säuren im Körper zu neutralisieren. Das Gehirn wiederum erzeugt jeden Tag etwa einen halben Liter Cerebrospinalflüssigkeit, die reichlich Bicarbonat enthält. Schließlich entstehen auch in der Bauchspeicheldrüse täglich etwa drei Liter bicarbonatreiche Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit.

Energieschub durch Erhöhung des pH-Wertes

Ein höherer pH-Wert hilft dem Immunsystem, Bakterien abzutöten. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von der Einrichtung The Royal Free Hospital and School of Medicine in London. Wir sehen das als Ansporn, in der allopathischen Medizin künftig einen neuen Weg bei der Behandlung von Krankheiten einzuschlagen. Wenn wir allein die grundlegende (pH-) Physiologie beachten und das Milieu vom Sauren ins Basische verschieben, tragen wir schon sehr viel zur Heilung von Krebs und anderen chronischen Krankheiten bei. Schließlich ist das pH-Gleichgewicht im menschlichen Blutkreislauf das wichtigste biochemische Gleichgewicht.

Noch ist die Intensivmedizin aber die einzige medizinische Disziplin, in der der pH-Wert ernst genommen wird: Auf Intensivstationen wird häufig der pH-Wert des arteriellen Blutes gemessen, denn daran lassen sich die Veränderungen des Blut-pH-Wertes gut ablesen. Azidose ist eine gravierende Störung, die auf der Intensivstation eine sofortige Reaktion verlangt. Das Mittel der Wahl ist dort natürlich Natriumbicarbonat.

Verbesserung der Gesundheit durch Bicarbonat- und andere Mineral-Ionen

Ein saures Milieu verändert praktisch alle Zellen und Körperfunktionen und trägt wesentlich zur Alterung und auch zur Entwicklung von Krankheiten bei. Die Neutralisierung der schädlichen sauren Bedingungen im Körper durch Carbonatsedimente und Bicarbonatlösungen hilft der Gesundheit und beugt dem Alterungsprozess vor: Je mehr sich der pH-Wert dem Bereich zwischen 7,35 – 7,45 annähert, umso stärker verbessern sich Gesundheit und Wohlbefinden und unsere Fähigkeit, Krankheiten zu widerstehen.

Die Ozeane der Welt sind basisch. Sie enthalten Carbonatsedimente, Bicarbonat-Ionen und hohe Konzentrationen von Calcium- und Magnesium-Ionen. Unser basisches Blut weist eine ganz ähnliche Zusammensetzung wie Meerwasser auf und besitzt vergleichbare Eigenschaften. Während des Zweiten Weltkrieges verabreichten Militärärzte, denen keine medizinischen Hilfsgüter mehr zur Verfügung standen, deshalb sogar erfolgreich sauberes Meerwasser anstelle von Blutserum.

Menschen, die in Gegenden mit einem relativ hohen Anteil an Bicarbonat- und anderen Mineral-Ionen im Trinkwasser wohnen, sind gesünder und leben länger. Zahlreiche Untersuchungen von Fachleuten belegen außerdem, dass Menschen auch dann länger leben (und insbesondere nur selten von Herzkrankheiten befallen werden), wenn sie in Gegenden beheimatet sind, in denen das Trinkwasser einen relativ hohen Gehalt an Calcium- oder Magnesium-Ionen aufweist.

Säureproduktion durch falsche Ernährung

Wenn wir sehr saure, industriell verarbeitete oder solche Lebensmittel zu uns nehmen, die eine allergische Reaktion in unserem Verdauungssystem auslösen, kann der Körper die Nährstoffe nicht richtig aufnehmen. Stattdessen erreicht ein Teil der Nahrung den Blutkreislauf als saurer Abfall. Ein anderer Teil bleibt als unverdauter, faulender Rest im Darm zurück. Der setzt dort weitere Säuren frei, die ebenfalls in den Blutkreislauf gelangen. Alles in allem ergibt sich eine allgemeine Degeneration, die einer Krebserkrankung oder der Wiederkehr einer solchen den Boden bereitet.

Mit Natriumbicarbonat gegen Alterung und Krankheit

Funktioniert die Verdauung nur mangelhaft, entsteht ein ideales Milieu für Bakterien und Pilze – und dort, wo sich Schadstoffe ansammeln, lässt eine Entzündung nicht lange auf sich warten. Den Säuregrad im Körper kann man durch richtige Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel reduzieren. Die Risiken saurer pH-Werte im Blut, die mit einer Ansammlung toxischer Säureabfälle einhergehen, sind (außerhalb der Notaufnahmen) leider wenig bekannt. Sie schaffen aber auch im Alltag ein schädliches Milieu, in dem Krebs und andere chronische Erkrankungen entstehen können. Wenn der pH-Wert im sauren Bereich liegt, führt dies zu einer schleichenden Verbrennung der Reserven unseres Körpers.

Wenn Sie jedoch täglich für die Aufrechterhaltung eines basischen pH-Wertes sorgen, kann sich der Körper regenerieren, die notwendigen Reparaturen durchführen, sich verjüngen und auch weiterhin jung bleiben. Der voranschreitende Alterungsprozess ist tatsächlich in hohem Maß auf das allmähliche Abgleiten des pH-Wertes in den sauren Bereich zurückzuführen. Der pH-Wert in unserem Körper reguliert Atmung, Kreislauf, Verdauung, Ausscheidung von Schadstoffen, Hormonproduktion und Immunabwehr.

Die erste Verteidigungslinie, die unser Körper gegen Unwohlsein, Krankheit und Alterung stellt, ist der pH-Wert des Blutes. Diesen können wir mithilfe von Natriumbicarbonat sehr rasch erhöhen. Aus diesem Grund kommt es auch im Krankenhaus so oft zum Einsatz. Auch gegen grippale Infekte lässt es sich hervorragend einsetzen, denn es schaltet das Immunsystem auf Turbomodus. Der Körper gedeiht bei einem leicht basischen Blut-pH-Wert von etwa 7,4 am besten. Wird dieser Wert für längere Zeit unterschritten, beginnen degenerative oder sogar akute infektiöse Erkrankungen den Körper in Mitleidenschaft zu ziehen.