Vierzig Prozent des DHEA werden von den Eierstöcken (Ovarien) oder den Hoden produziert. Nach der Menopause stellen die Ovarien dieses Hormon nicht mehr her. DHEA ist die Mutter einiger Steroidhormone, da es der Vorläufer insbesondere von Östrogen und Testosteron ist. Es liegt daher auf der Hand, dass bereits der alleinige Ersatz dieses Hormons helfen kann, Hitzewallungen und Schweißausbrüche zu verhindern und die Libido zu normalisieren.

Die Hauptquelle der restlichen 60 Prozent von DHEA sind die Nebennieren. Mit zunehmendem Alter nimmt die DHEA-Produktion durch die Nebennieren jedoch ab. Menschen, die in ihrem Leben viel Stress ausgesetzt waren, haben daher sehr oft niedrige DHEA-Werte.

DHEA wird auch gerne als Anti-Aging-Hormon bezeichnet

Es scheint, als bestünde eine direkte Verbindung zwischen unseren DHEA-Werten und einem langen Leben – denn die Menschen mit den höchsten DHEA-Werten leben am längsten. Vielleicht hat das damit zu tun, dass DHEA die Produktion des menschlichen Wachstumshormons (Human Growth Hormone, kurz: HGH) anregt. Manchmal wird HGH deshalb auch als hormoneller Jungbrunnen bezeichnet.

DHEA beeinflusst das Immunsystem, hilft Krebs und Arthritis zu verhindern und ist nützlich für das Herz-Kreislauf-System. Es hat die gleiche Auswirkung wie das „gute“ HDL-Cholesterin auf das „schlechte“ LDL-Cholesterin: Es verhindert seine Oxidation, was die Koronararterien schädigen könnte.

Man kennt DHEA auch als Fett verbrennendes Hormon. Höchstwahrscheinlich wirkt es auch günstig im Sinne einer Gewichtsabnahme, weil es genau wie Progesteron und Testosteron Insulin reduziert.

Mit DHEA fühlt man sich wohler

Die Anwendung muss jedoch, genau wie bei anderen Hormonen, sehr sorgfältig überwacht werden. Da DHEA sich in verschiedene Hormone umwandeln kann, ist es äußerst wichtig, die Blutwerte zu bestimmen, bevor dieses Hormon eingesetzt wird. Für eine möglichst exakte Bestimmung ist es besser, die DHEA-S- statt nur die DHEA-Werte zu messen.

Da die DHEA-Werte mit dem Alter abnehmen, sind die sogenannten Normwerte nach der Meno- bzw. Andropause relativ niedrig. Ich ersetze DHEA so, dass die Werte jenen gleichen, welche man im Alter von 40 Jahren hatte. Das entspricht ungefähr 250 mcg/dl. Liegen die Werte einer Frau nur bei etwa 30 mcg/dl oder noch niedriger, beginne ich mit einer DHEA-Dosis von 25 mg täglich. Frauen mit Werten um 100 mcg/dl verschreibe ich 12,5 mg täglich. Ich empfehle immer, das DHEA über eine herstellende Apotheke zu beziehen: Dann kann man sicher sein, ein Präparat zu erhalten, das den Wirkstoff langsam freisetzt. Wenn man DHEA zum Beispiel über das Internet als frei verkäufliches Produkt bezieht, ist seine Zuverlässigkeit nicht garantiert: Die Produktstandards können unter den pharmakologischen Normen liegen oder sogar überhaupt nicht existieren. Hormone sind potente Substanzen und der Umgang mit ihnen sollte von größter Sorgfalt gekennzeichnet sein.

Häufige Nebenwirkung von DHEA

Die am häufigsten vorkommende Nebenwirkung von DHEA ist Akne – ein Zeichen, dass die größte Menge des DHEA in Testosteron umgewandelt wird. In diesem Fall sollte man entweder die Dosis oder aber die Häufigkeit der Einnahme verringern. Alternativ kann man auch auf ein Präparat mit dem Wirkstoff 7-Keto-DHEA umsteigen: Diese Form von DHEA wird nicht in Testosteron umgewandelt. Die hiervon empfohlene Dosis liegt bei 100 mg täglich. DHEA wird, egal in welcher Form, am bestens abends vor dem Schlafen eingenommen.