Die Bakterien unserer natürlichen Darmflora haben vielfältige Wirkungen auf das Immunsystem. Normalerweise gelangen sie über rohe Nahrung in ausreichender Menge in den Körper. Moderne Produktionsmethoden und die industriellen Verarbeitungsprozesse sowie der verbreitete Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika sorgen jedoch inzwischen für ein verarmtes und häufig verändertes mikrobielles Milieu in unserem Darm.

Die Milieuveränderung im Darm begünstigt die Entstehung von Krankheiten

Diese Milieuveränderung – auch Dysbiose genannt – begünstigt die Entstehung von Krankheiten, die mit der Darmflora und dem Immunsystem zusammenhängen, denn die Mikroorganismen im Darm sind an diversen Stoffwechselprozessen beteiligt. Sie fördern die Aufnahme essentieller Nährstoffe und befreien den Darm von Fäulnisgiften und pathogenen Keimen. Weiterhin unterstützen sie die Bildung bestimmter Antigene und Antikörper und stärken damit das Immunsystem. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und tragen zur Reduktion freier Radikale bei.

Bestimmte Mangelerscheinungen wie beispielsweise Eisenmangel entstehen nicht etwa dadurch, dass mit der Nahrung zu wenig Eisen aufgenommen würde. Vielmehr wird das Eisen oder auch andere wichtige Stoffe oft wegen einer gestörten Darmflora nicht richtig verwertet. Für die Aufnahme von Eisen ist das eisenbindende Eiweiß Lactoferrin notwendig. Es ist ein Nebenprodukt des Bakterienstoffwechsels, welches dem Körper die Resorption von Eisen aus der Nahrung ermöglicht.

Wie wirken Mikroorganismen im Darm?

Die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien gelangen nach der Passage durch die saure Magenbarriere in den Darm. Dort erzeugen sie eine Darmflora, welche die Verdauung und die Aufnahme lebenswichtiger Nahrungsstoffe optimiert, die körpereigene Abwehr stimuliert und Toxine eliminiert.

Heute ist häufig zur Korrektur einer krankhaft veränderten Darmflora die Einnahme von Bakterienkulturen nötig. Hierbei handelt es sich um sogenannte Probiotika wie zum Beispiel Lactobacillus oder Bifidus.

Einsatzmöglichkeiten von Prae- und Probiotoka

Probiotika können zu vielen Zwecken eingesetzt werden, zum Beispiel:

  • zur Stärkung des Immunsystems und zum Schutz vor Infektionen oder grippalen Infekten
  • bei Hautproblemen
  • bei Magen-Darm-Problemen
  • zur Entgiftung von Schwermetallen und Toxinen
  • zur Unterstützung bei Schwersterkrankungen, MS, Diabetes, Rheuma und Morbus Crohn
  • bei Entzündungen der Darmschleimhäute

Zusammenfassung

Die Mikroökologie des Darms ist ein wichtiger Faktor für den Erhalt der Gesundheit. Die Darmbakterien haben viele physiologische Funktionen im Organismus: Sie schlüsseln nicht nur die Nahrungsbestandteile auf, sondern bilden auch einen wichtigen Teil der Immunabwehr.