Borreliosezentrum St. Georg: unser Behandlungskonzept

Sie sind auf der Suche nach einer Borreliose Klinik? Hier finden Sie Informationen über die Therapiemethoden im Borreliosezentrum Clinicum St Georg.

Ganzkörperhyperthermie bei chronischer Borreliose: tödliche Hitze für das Borrelia-Bakterium

Die Hyperthermiebehandlung* in unserem Borreliosezentrum Clinicum St. Georg geht auf die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück, als erstmals in der Medizingeschichte beobachtet wurde, wie sich nach hochfieberhaften Erkrankungen Tumore stark verkleinerten. Umfangreiche Studien in den vergangenen 30 Jahren zeigten, dass länger anhaltende Körpertemperaturen ab ca. 41,6°C verschiedene Prozesse aktivieren, die z.B. die Zerstörung von Krebszellen einleiten. Diese Therapiemethode hat weltweit in immer größerem Umfang Einzug in die onkologischen Therapiekonzepte gehalten. Darüber hinaus konnte in unser Borreliosezentrum Clinicum St. Georg die Wirksamkeit der Hyperthermie Behandlung bei Patienten belegt werden, die an den Spätfolgen einer chronischen Borrelien-Infektion litten.

Behandlung mit Ganzkörperhyperthermie im Borreliosezentrum Clinicum St. Georg
Behandlung mit Ganzkörperhyperthermie im Borreliosezentrum Clinicum St. Georg

Die heilende Wirkung des Fiebers in unserem Borreliosezentrum Clinicum St. Georg ist schon seit der Antike bekannt. Nach hochfieberhaften Infekten war oft eine Besserung von vielen chronischen Krankheiten erkennbar. Deshalb wurden viele Patienten in malariaverseuchte Gebiete geschickt, wo sie sich eine fieberhafte Infektion zuziehen sollten.Als ab ca. 1950 Antibiotika eingeführt und angewendet wurden, galt die eigentlich positive Abwehrreaktion des Körpers, Fieber zu entwickeln, als zusätzliche Erkrankung und wurde mit Medikamenten unterdrückt. Erst Ende des letzten Jahrhunderts fand zum Stellenwert des Fiebers in der Medizin ein Umdenken statt, dies lag nicht zuletzt auch daran, dass sich zunehmend mehr Infektionen als antibiotikaresistent erwiesen und nach neuen Wegen geschaut werden musste, um die Keime zu besiegen und zu eliminieren.

Wirkweise der extremen Ganzkörperhyperthermie im Borreliosezentrum Clinicum St. Georg

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben Dr. Douwes und seine Mitarbeiter ein spezielles Protokoll zur Behandlung der Borreliose entwickelt: Antibiotikagestützte Thermoeradikation (ATT). In diesem Video erläutert Dr. Douwes die ATT im Detail. | Video auf YouTube ansehen (in englischer Sprache)

Wie die Hyperthermie bei der Behandlung von Tumoren wirkt, ist mittlerweile weitgehend bekannt und auch in unserem Borreliosezentrum Clinicum St. Georg. Da die Krebszellen im Gegensatz zu gesunden Zellen einen anaeroben Stoffwechsel haben, halten sie, vereinfacht dargestellt, die Hitze nicht aus und sterben ab.

Ähnlich sieht es bei der Behandlung der Borreliose aus. Auch das Bakterium Borrelia burgdorferi ist thermolabil und kann das Fieber schlecht aushalten. Bei einer Temperatur von 41,6°C stirbt es ab.
Gleichzeitig aktiviert die erhöhte Temperatur die körpereigenen Makrophagen (Fress- und Killerzellen), die dann das Bakterium eliminieren können.
Die Einschränkungen für die Hyperthermie sind gering, sie sollte nicht angewandt werden bei:

  • ausgeprägter Knochenmarksdepression
  • ausgeprägter kardialer/pulmonaler Insuffizienz > 2. Grades
  • Thrombosen, Marcumarisierung
  • zerebraler Mangeldurchblutung
  • schwerem Lymphödem

Nebenwirkungen: Unter der Therapie können alle bekannten Formen von Herz-/Kreislaufproblemen, Blutdruckabfall, Herzrasen, Arrhythmien etc. auftreten, die aber durch eine gewissenhafte Vorbereitung auf ein Minimum reduziert werden können. Wir haben in den letzten zwanzig Jahren mehr als 18.000 Ganzkörperhyperthermien durchgeführt und in weniger als ein Prozent sind solche Nebenwirkungen aufgetreten.
Weil sich in der Erwärmungsphase die Gefäße weit stellen, ist oft ein leichter Blutdruckabfall zu beobachten, dem aber mit einer erhöhten Flüssigkeitssubstitution oder Volumenersatzlösungen entgegengewirkt werden kann.Zerebrale Krämpfe sind äußerst selten und werden mit intravenösen Diazepamgaben behandelt. Thermo-Druck-Läsionen treten bei ordnungsgemäßer Lagerung mit einer Häufigkeit von etwa drei Prozent auf. Brennen beim Wasserlassen in den ersten 36 Stunden ist normal, bedarf aber bei länger anhaltender Symptomatik einer Therapie. Bei sorgfältiger Auswahl der Patienten in unserem Borreliosezentrum Clinicum St. Georg unter Beachtung der hier angegebenen Empfehlungen lässt sich das Risiko einer extremen Ganzkörper-Hyperthermie (SGHT) auf ein Minimum senken. Somit ist im Allgemeinen diese Therapieform als hoch wirksam und gut verträglich einzustufen auch in unserer Borreliose Klinik.

Ganzkörperhyperthermie bei Borreliose: das Behandlungskonzept des Borreliosezentrums Clinicum St. Georg

Wir haben in der Zwischenzeit über 800 Patienten mit chronischer Borreliose erfolgreich in unserem Borreliosezentrum Clinicum St. Georg behandelt und konnten dramatische Besserungen sehen, da durch die Ganzkörperhyperthermie die Borrelien, wo auch immer sie sich im Körper befunden haben, abgetötet wurden und damit die Produktion von Neurotoxinen sofort gestoppt wurde. Für die Eliminierung der Neurotoxine haben wir eigene und individuell angepasste Detoxifikationsprogramme entwickelt. Die häufig bei chronischer Borreliose vorliegenden endokrinen Störungen wie z.B. eine Hypothyreose oder Nebenniereninsuffizienz müssen ebenso beseitigt werden wie sexuelle Störungen.
Da die chronische Borreliose Multifunktionsstörungen hervorruft und fast alle Krankheitsbilder imitieren kann, muss auch die Therapie komplex sein. Im Mittelpunkt steht aber die Eliminierung der Borrelien durch die Ganzkörperhyperthermie, alles andere ist dann eine cura posterior, die den durch die Ganzkörperhyperthermie erzielten Erfolg absichert und die Patienten so nach häufig langer Leidensgeschichte zurück ins Leben führt.

Literatur: Borreliose
  1. LeitlinieNeuroborreliose der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
  2. Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin Nr. 38 vom 21. September
  3. Ann Agric Environ Med. 9, 2002, S. 55-57
  4. Folia Biologica. 54, 2006, S. 55-59
  5. The New England Journal of Medicine. 322, 1990, S. 1752
  6. AKH-Consilium – Lyme-Borreliose
  7. Jutta Zacharias, Meißen, in www.zecken-borreliose.de
  8. Brian A. Fallon et al.: A randomized, placebo-controlled trial of repeated IV
  9. Nature Biotechnology Bd.24 S.76
Bücher
  • Hans Horst: Zeckenborreliose Lyme-Krankheit bei Mensch und Tier. ISBN 3-934211-49-6
  • Patrick Oschmann,: Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis. ISBN 3-89599-408-1
  • Norbert Satz: Klinik der Lyme-Borreliose. Huber, ISBN 3-456-83430-6
  • Wolfgang Kristoferitsch: Neuropathien bei Lyme-Borreliose. Springer, ISBN 3-211-82108-2
  • H. Krauss, A. Weber, M. Appel, B. Enders, A. v. Graevenitz, H. D. Isenberg, H. G. Schiefer, W. Slenczka, H. Zahner: Zoonosen. Von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten. 3. Auflage, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-7691-0406-4
Aufsätze
  • Brian Fallon: Die neuropsychiatrischen Manifestationen der Lyme-BorrelioseÜbersetzung der englischsprachigen Version 1992.PDF
    Weblink: http://www.lymenet.org/library/…
  • Hans-Peter Wirtz: Zecken als Krankheitsüberträger: Was tun bei einem Stich?In: Biologie in unserer Zeit. Jg. 2001, Bd. 31, Nr. 4, S. 229–238.
  • Helge Kampen: Vektor-übertragene Infektionskrankheiten auf dem Vormarsch? Wie Umweltveränderungen Krankheitsüberträgern und -erregern den Weg bereiten. In: Naturwissenschaftliche Rundschau. Jg. 2005, Bd. 58, Nr. 4, S. 181–189.
  • H. Krauss et al.: Borreliosen. In: Zoonosen. Von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten. 3. Auflage, 2004, Deutscher Ärzteverlag. PDF 6 Seiten)
  • Dieter Hassler: Phasengerechte Therapie der Lyme-Borreliose In: Chemother. J. Jg. 2006, Bd. 15, S. 106–111. PDF (6 Seiten)
  • C. Rauter et al.: Distribution of clinically relevant Borrelia genospecies in ticks assessed by a novel, single-run, real-time PCR. In: J. Clin. Microbiol. Jg. 2002, Bd. 40, S. 36-43. PMID 11773090
    Weblink: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/…
Weblinks: