Altern ist nicht schicksalhaft und unumkehrbar! Wechseljahre der Männer: Jungbrunnen „Hormone“

Altern wurde lange als schicksalhaft und unumkehrbar angesehen. Das hat sich aber in jüngster Zeit grundlegend geändert. Stammzellen, Klonen, tiefere Kenntnisse über die Wirkung von Hormone haben dazu beigetragen. Altern hat viele Ursachen, einige bekannte davon sind:

Von der regulären Funktion der einzelnen Systeme hängen aber die Befindlichkeit und der Alterungsprozess sehr wesentlich ab.

Alterungsprozess und Hormone

Mit einer ausführlichen Hormonbestimmung und einem natürlichen Ausgleich mit bioidentischen Hormonen, kann der Alterungsprozess sehr wesentlich verzögert werden. Dabei spielen Melatonin, DHEA, Androstendion, Pregnenolon, die Östrogen (E1, E2, E3), Progesteron, Testosteron ebenso eine Rolle wie Wachstumshormone u.a.

Die sog. Steroidhormone sind untereinander verwandt, kleine Änderungen am Molekül führen zu erheblichen Funktionsunterschieden. Die Tendenz Hormonstörungen bzw. Hormonmangel im Rahmen eines Alterungsprozesses zu erkennen wird in der konventionellen Medizin häufig übersehen, die Folgen sind dann oft chronisch degenerative Erkrankungen, die korrigierbar und vermeidbar wären. So leiden ältere Männer häufig an übermäßiger Produktion von Insulin und Östrogen (Estradiol) bei gleichzeitigem Defizit an DHEA und Testosteron. Als Folge davon kommt es zu einem gehäuften Auftreten von:

Bei einer Standard Hormonbestimung kann man bei diesen Männern auch häufig neben niedrigen DHEA-Werten erniedrigte Werte für das freie Testosteron finden. Die Folgen sind:

Eine Substitution von DHEA bei diesen Männern verstärkt die:

  • Energie,
  • verbessert das Gedächtnis,
  • kontrolliert Stress,
  • verbessert das Immunsystem,
  • erhöht die Libido (Lust auf Sex)
  • reduziert Körperfett und
  • beugt Herz-Kreislauferkrankungen und
  • Krebs vor.
  • Viele Frauen auch jüngere leiden unter einer Östrogendominanz, weil ihnen das Gelbkörperhormon Progesteron fehlt. Diese Frauen können trotzdem regelmäßige Perioden haben, dennoch leiden sie unter dem erhöhten Östrogeneinfluss mit Symptomen wie: Brustvergrößerung und –spannung,
  • Wassereinlagerung vor der Periode, ( prämenstruelles Syndrom),
  • starken oder irregulären Periodenblutungen,
  • Süßhunger,
  • Gewichtszunahme,
  • zystische Mastopathie,
  • Myome,
  • Libidoverlust,
  • Migräne.

Es würde zu weit führen, die Wirkungen die einzelnen Hormone zu beschreiben und wie man sie für ein gesundes Altern kombinieren kann. Wichtig ist, dass eine Hormontherapie möglichst nur mit bioidentischen Hormonen, also solchen wie sie der Körper selber produziert, synthetische Hormone sollten, wenn möglich vermieden werden, da sie erhebliche Nebenwirkungen haben, die natürliche, bioidentische Hormone nicht aufweisen.

Haben Männer Wechseljahre? Was wissen Männer über Hormone?

Das männliche heißt Testosteron, das weibliche Östrogen, und der Rest ist sowieso Frauensache und solange man im Bett ein ganzer Kerl ist, ist doch alles bestens.

Doch auch wenn die Jungs zeugungsfähig bleiben, bis ihnen die Zähne ausfallen, in eine Art Wechseljahre kommen sie trotzdem.

Beim männlichen Geschlecht nennt sich das Klimakterium virile: „vir“ ist lateinisch und heißt „Mann” oder auch Andropause. In diesem Zeitabschnitt sinkt der Sexualhormonspiegel.

Was ist ein Klimakterium?

Nichts anderes als die zweite wesentliche Zeit der Hormonveränderungen im Leben: die Pubertät ist die Hormon-Hoch-Zeit, im Klimakterium sinkt der Sexualhormonspiegel wieder – beim Mann allerdings längst nicht so dramatisch wie bei der Frau.

„Von Wechseljahren weiß der Kenner, dass sie gefährlich auch für Männer”, dichtete Eugen Roth. Vermutlich meinte er nicht die des eigenen Geschlechts – aber die können in der Tat Probleme machen, nämlich dann, wenn „Mann“ sie nicht wahrhaben will und glaubt, es sei ein Zeichen von Unmännlichkeit oder beginnender Impotenz, so dass er eher Lust zum Kuscheln als auf Sex hat.

Eine neue Lebensphase beginnt

Das ist Quatsch. Der Mann erlebt den ganz normalen Wechsel in einer neuen Lebensphase. Die Symptome können denen des weiblichen Klimakteriums ähnlich sein:

  • Schweißausbrüche,
  • verminderte Leistungsfähigkeit und
  • Vitalität – und eben insbesondere
  • weniger Libido.

Knapp 40 Prozent unserer Patienten im Männerzentrum St. Georg, sind Männer, die meisten zwischen 50 und 65 – also in den Wechseljahren. Neben Ernährungs- und Bewegungsprogrammen bieten wir dort eine Hormonbehandlung. Wir ergänzen exakt und individuell, was fehlt.

Batterien werden wieder aufgeladen

Wir machen damit niemanden wieder jung. Aber wir sorgen dafür, dass die Batterien wieder neu aufgeladen werden, so dass der Patient sich besser fühlt und besser beweglich ist.  Männer werden sich fragen, ob sie vom Östrogen nicht womöglich einen Busen kriegen können. Man hat immer ein Risiko, wenn man etwas überdosiert. Gibt man einem Mann zu viel männliche Hormone, wird er evtl. eine unreine Haut bekommen, aggressiv oder depressiv; ihm können die Haare ausfallen. Bei Überdosierung weiblicher Hormone kann es sein, dass sich die Prostata vergrößert, dass er eine Brust entwickelt. Also man muss schon sehr genau aufpassen, das erfordert von Patient und Arzt einen hohen Zeitaufwand.”

Eigeninitiative gehört zum „Anti-Aging“

Generell sind Hormontherapien für Männer vielen suspekt. Langzeitstudien gibt es bisher keine; nicht einmal das „Klimakterium virile“ selbst ist erforscht. Der Testosteron-Spiegel fällt bei Männern ab einem gewissen Alter ab. Aber nur zehn bis zwanzig Prozent der Männer haben dann einen zu niedrigen Testosteron-Spiegel.

Sicher ist aber, mit ein paar Hormonen allein wäre es ohnehin nicht getan. Sich richtig ernähren, sich nicht gehen lassen, aktiv und neugierig bleiben gehört auch dazu. Vor allem die Eigeninitiative gehört auch zum „Anti-Aging”. Und die richtige Einstellung: wie für die Wechseljahre der Frauen gilt auch für das Klimakterium virile, dass es nicht der Anfang vom Ende ist, sondern Übergang und Chance zum Neuanfang.